Neues Video zeigt KI auf dem iPhone


Von innovativen Emojis bis smarter Text-Tools – so hebt Apple die KI-Barriere. Ist KI nur ein Verkaufsargument – oder wirklich ein Game-Changer?

Während die Tech-Welt gespannt auf die nächste Siri-Generation wartet, setzt Apple schon jetzt ein klares Statement: Künstliche Intelligenz soll kein abstraktes Buzzword bleiben, sondern greifbar, intuitiv und alltagstauglich sein. In einem brandneuen, rund dreiminütigen „Hands-on“-Video auf YouTube gibt der Konzern einen detaillierten Einblick in die bereits verfügbaren „Apple Intelligence“-Features – und zeigt, wie diese das Nutzererlebnis auf iPhone, iPad und Mac neu definieren.

Die Highlights im Überblick: Von Fotos zaubern bis Texte komponieren

Unter dem Motto „Schreiben, sich ausdrücken, Dinge mühelos erledigen“ präsentiert Apple sieben Schlüsselfunktionen, die nicht nur kreative Köpfe begeistern werden:

  1. Photo Clean Up: Der digitale Radiergummi
    Lästige Objekte im Bild? Ein streunender Mülleimer oder ein Foto-Bomber im Urlaubsschnappschuss? Die „Clean Up“-Funktion in der Fotos-App entfernt unerwünschte Elemente per KI in Sekunden – und füllt die Lücken nahtlos mit passenden Hintergrunddetails.
  2. Genmoji: Emojis aus der Gedankenfabrik
    Schluss mit starren Smileys: „Genmoji“ generiert personalisierte Emojis basierend auf Textbeschreibungen. Ob ein „Drache mit Sonnenbrücke auf einem Einhorn reitend“ oder ein „roboterhafter Barista mit Kaffee-Fontäne“ – der Kreativität sind (fast) keine Grenzen gesetzt.
  3. Image Playground: KI als Kunstpartner
    Mit „Image Playground“ werden aus simplen Skizzen oder Stichworten in Sekunden kunstvolle Bilder. Ideal für Social-Media-Content, Präsentationen oder schnelle Moodboards – ganz ohne Grafikskills.
  4. Mail Summarize: Der Inbox-Dechiffrierer
    Lange E-Mails nerven? Die KI fasst komplexe Nachrichten prägnant zusammen, filtert Kernaussagen heraus und spart so Zeit für das Wesentliche.
  5. Writing Tools: Der Ton macht die Message
    Ob förmlich, locker oder humorvoll – die Schreibwerkzeuge passen den Tonfall von Nachrichten an den gewünschten Kontext an. Ein Klick, und der knappe Entwurf wird zur ausformulierten E-Mail oder einem charmanten WhatsApp-Text.
  6. ChatGPT-Integration: Vom Gedankenblitz zum Masterplan
    Dank Einbindung von ChatGPT verwandelt sich eine grobe Idee in strukturierte To-Do-Listen oder Projektpläne. Perfekt für spontane Brainstormings oder Meeting-Nachbereitungen.
  7. Visual Intelligence: Die Welt durch die Kamera verstehen
    Die Kamera wird zum Assistenten: Texte übersetzen, Pflanzen bestimmen, historische Gebäude identifizieren – oder via ChatGPT direkt Hintergrundinfos zu Orten abrufen.

Warum Apple jetzt nachlegt – und was noch fehlt

Das Video ist bereits der zweite Marketing-Coup innerhalb weniger Wochen, nachdem Apple im April die „Clean Up“-Funktion in einem eigenen Spot in den Fokus rückte. Doch während die gezeigten Tools bereits Nutzer:innen begeistern, bleibt die größte Neuerung weiterhin in der Warteschleife: Die „intelligentere“, personalisierte Siri-Version, die tief in die Apple-Ökosysteme integriert sein soll, lässt auf sich warten.

In einer gestrigen Quarterly Earnings Call mit Investor:innen gab Apple-CEO Tim Cook zwar Entwarnung, aber wenig Konkretes: „Wir machen Fortschritte, brauchen aber noch etwas Zeit, um alles richtig zu machen.“ Ein Hinweis darauf, dass die KI-gesteuerte Sprachassistentin vermutlich erst mit iOS 19 oder einem späteren Update erscheinen wird.

Analyse: Apples KI-Strategie – Evolution statt Revolution

Anders als ChatGPT oder Googles Gemini setzt Apple nicht auf spektakuläre Demo-Videos, sondern auf praxisnahe Anwendungen, die sich nahtlos in bestehende Apps einfügen. Das Ziel: KI als unsichtbarer Helfer, der Bedienungshürden senkt – ohne Nutzer:innen mit komplexen Menüs zu überfordern.

Kritiker:innen monieren zwar, dass viele Features (wie Bildgenerierung oder Text-Zusammenfassungen) bei Mitbewerbern bereits existieren. Doch Apples Stärke liegt im Zusammenspiel von Hardware, Software und Datenschutz: Alle „Apple Intelligence“-Prozesse laufen on-device oder via „Private Cloud Compute“ ab – ein wichtiges Argument für Privatsphäre-bewusste Kund:innen.

Die Zukunft: Wann kommt der große KI-Durchbruch?

Noch wirken die Features wie Einzelbausteine. Doch die Integration von ChatGPT und die Ankündigung weiterer Partnerschaften (laut Gerüchten möglicherweise mit Google Gemini oder Anthropic) deuten an: Apple baut sein KI-Ökosystem strategisch aus.

Was bleibt offen?

  • Wie wird die neue Siri mit Drittanbieter-Apps interagieren?
  • Wann folgen KI-Tools für professionelle Anwendungen wie Final Cut Pro oder Logic?
  • Plant Apple langfristig eigene LLMs (Large Language Models), um sich von ChatGPT unabhängig zu machen?

Fazit: KI zum Anfassen – aber nicht für alle

Einige der vorgestellten Funktionen sind aktuell nur ab dem iPhone 15 Pro/Max, iPad und Macs mit M1-Chip oder neuer verfügbar. Das unterstreicht: Apples KI-Offensive ist auch eine Hardware-Marketingstrategie. Doch die Botschaft ist klar: Wer beim nächsten Upgrade zuschlägt, kauft kein Gerät – sondern einen Türsteher in die Ära der personalisierten Künstlichen Intelligenz.
quelle

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